Härtere Maßnahmen ab dem 25. Jänner – was denken die ÖsterreicherInnen darüber?
Während die Impfbereitschaft steigt, nimmt die Risikowahrnehmung aber auch der Zuspruch zu den Maßnahmen ab. Die ÖsterreicherInnen sind pandemiemüde – allerdings sehen sie für den Sommer auch noch keine Ende.
Onlinebefragung von 1.000 ÖsterreicherInnen (repräsentativ, internetaffin)
im Alter von 18 bis 65 Jahren
Zeitraum: Jänner 2021
Vergleichsstudien: April, Oktober und November 2020
(jeweils Ö repräsentativ mit 1000 Befragten)
TQS Research & Consulting hat wenige Tage vor dem Inkrafttreten der verschärften Maßnahmen (FFP2-Maskenpflicht im Handel und im öffentlichen Verkehr, 2-Meter-Abstandsregelung, Verlängerung des Lockdowns) 1000 Österreicher und Österreicherinnen befragt.
Trotz derzeitigem Lockdown weist die Risikowahrnehmung einer Infektion seit November einen leichten Rückgang auf. Aktuell zeigen sich knapp zwei Drittel aller Befragten hinsichtlich einer COVID-19-Infektion weniger besorgt. Dies könnte unter anderem auf die weiterhin bestehenden Ausgangsbeschränkungen, auf die Einführung der FFP2-Maskenpflicht sowie auf die generell rückläufigen Infektionszahlen zurückgeführt werden.
Eine positive Entwicklung zeigt sich bei der Impfbereitschaft. Diese ist im Vergleich zu November 2020 deutlich gestiegen. Inzwischen sind 60 % der Befragten bereit, sich gegen COVID-19 impfen zu lassen (November: 46 %).
Die neuen Verordnungen zur Eindämmung der Pandemie werden laufend kritischer gesehen. Zu Beginn der Krise im April 2020 waren es über 90 %, aktuell werden die Maßnahmen nur noch von rund zwei Drittel als sinnvoll erachtet. Das Vertrauen in die Bundesregierung wird, wie auch schon im November 2020, nur durchschnittlich bewertet. Die Gesellschaft scheint hinsichtlich der Schutzmaßnahmen für das Gesundheitssystem gespalten zu sein, nur 57 % schätzen diese als richtig ein.
Dem Sommer blicken die Österreicher und Österreicherinnen eher pessimistisch entgegen: nur 29 % glauben, dass die Pandemie bis dahin überwunden ist und wieder Normalität einkehren wird. Diese Sorgen können möglicherweise durch das Aufkommen neuer Virusmutationen wie beispielsweise aus Großbritannien, Südafrika sowie Brasilien und dem insgesamt wackeligen Impfstart in Österreich erklärt werden. Die aktuellen Diskussionen rund um den Impfstoff der Firma AstraZeneca haben nach der Erhebung stattgefunden und spiegeln sich noch nicht in den Ergebnissen wider.
Der Anteil an Personen, die jemanden kennen, der positiv auf den Virus getestet wurde, nimmt seit April 2020 stetig zu. Während im Oktober nur 29 % und im November 49 % von einer ihnen bekannten Infektion im sozialen Umfeld berichtet haben, liegt der Wert im Jänner 2021 bereits bei 60 %. Seit November ist die Anzahl an positiv getesteten Teilnehmenden auf 2,3 % gestiegen.
Zusammenfassend kann man im dritten Lockdown eine gewisse Pandemiemüdigkeit feststellen. Mittlerweile sind es elf Monate, die von Social Distancing, Home-Office und zu Hause bleiben geprägt sind.
Download Charts:
November 2020: http://www.blog.tqs.at/2020/11/27/lockdown-ii-so-denkt-oesterreich/
April 2020: http://www.blog.tqs.at/2020/04/29/konsumverhalten-der-oesterreicherinnen-nach-der-corona-krise/