Im Rahmen der Veranstaltung „Flexible Arbeit: Chancen und Herausforderungen“ in Kooperation mit der Universität Wien und der FH OÖ Campus Hagenberg diskutierten wir mit rund 100 Expertinnen und Experten aus dem HR Bereich die Frage
„Employer Branding – Wie macht flexibles Arbeiten Arbeitgeber attraktiv?“
Employer Branding umfasst alle Maßnahmen, um sich als attraktiver Arbeitgeber bei potentiellen, aktuellen und ehemaligen MitarbeiterInnen wirksam zu positionieren. Wir stellten uns die Frage, welche Aspekte flexibler Arbeit demzufolge zur Attraktivität eines Arbeitgebers beitragen können und damit erfolgreich differenzieren.
Angebote flexibler Arbeit, die zeitliche und örtliche Flexibilität betreffen, werden heute von Bewerbern als selbstverständlich vorausgesetzt und häufig sogar gefordert. Ohne das Angebot von örtlicher und zeitlicher Arbeitsflexibilität (z.B. Telework, Gleitzeitmodelle, Vertrauensarbeitszeit etc.) hat man im „War of Talents“ als Arbeitgeber schlechte Karten.
Damit können diese Angebote flexibler Arbeit als Hygienefaktoren oder Basisanforderungen definiert werden, die Existenzbedürfnisse potentieller Mitarbeiter ansprechen (Work-Life-Balance und Familienfreundlichkeit). Angebote örtlicher und zeitlicher Arbeitsflexibilität sind stark abhängig von Branche und Tätigkeit, nicht überall ist dies umsetzbar. Voraussetzungen für eine erfolgreiche und konsequente Umsetzung solcher Konzepte sind eine entsprechende Infrastruktur und Architektur zu schaffen, die technologische Ausstattung zur Verfügung zu stellen sowie betriebliche Regelungen und HR-Maßnahmen und eine Organisations- und Führungskultur zu leben, die flexible Arbeit unterstützt. Die Gesetzeslage (Arbeitszeitgesetz, Kollektivverträge) macht den Arbeitgebern und Arbeitnehmern jedoch häufig einen Strich durch die Rechnung.
Flexible Arbeit betreffen zudem Angebote funktionaler Flexibilität (z.B. job enrichment, job enlargement), die auf eine geringere Spezialisierung und breiteren Qualifikation der Mitarbeiter abzielen. Dies spricht die Wachstumsbedürfnisse potentieller Mitarbeiter an und kann als Motivator gesehen werden. Kaum ein Bewerbungsgespräch findet heute ohne die Frage nach Weiterbildungs-, Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten statt.
Einen Schlüsselfaktor für die Nutzung flexibler Arbeitskonzepte als Differenzierungsmerkmal für eine erfolgreiche Employer Brand sehen wir in der FLEXIBILITÄT der Arbeitgeber, mit Gestaltungsformen flexibler Arbeit im Unternehmen umzugehen. Das Eingehen auf die spezifischen Erfordernisse, Erwartungen und Bedürfnisse der potentiellen Mitarbeiter zahlt auf die Arbeitgebermarke ein und differenziert. Es sollen möglichst individuelle Angebote flexibler Arbeit für den Einzelnen geschaffen werden. Die Mitarbeiter wollen autonom wählen können, wie sie arbeiten und es muss auch möglich sein, Angebote flexibler Arbeit nicht anzunehmen. Nicht jeder will flexibel arbeiten!
Welche Erwartungen und Bedürfnisse Ihre Zielgruppe hat, lässt sich u.a. mit dem TQS Employer Brand Monitor © messen.